Das Schwert, ein Spalding, mag als ursprünglichstes Wappenzeichen gelten, immerhin bleibt dahingestellt, ob das Schwert im Wappen des Sp. of Ashintully nicht das Kennzeichen des „chief of the family“ ist und die Kreuze an der Parierstange nicht an das wirkliche Familienwappen erinnern sollen. In der That findet sich bei allen anderen gleichmässig das Andreaskreuz, mit verschiedenen Ausschmückungen durch kleinere Kreuze, wie Schwert und Halbmond. Während nun in Schweden ein in Schottland bei John Sp. um 1515 erwähntes Wappen, grosses Kreuz, darauf 5 kleine Kreuze (s. die Tafel) eingetragen ist, nahm man in Mecklenburg ein anderes an, welches als eine Vereinigung verschiedener alter gelten kann. Das Doppelkreuz im oberen Felde soll nach des Verfassers Ansicht nicht nur ein Kreuz darstellen, sondern zugleich das Thor aus der Fahne von 1318, die 3 Schwerter aber, die den Halbmond durchbohren, an den Kreuzzug unter Richard Löwenherz erinnern, an dem nach alter Ueberlieferung ein Spalding Theil nahm. 3 Schwerter bedeuten danach die 3 unter Richard vereinten Heere England‘s, Frankreich‘s, Flandern‘s, und sind in Consequenz dessen vielleicht bei der 1834 erfolgten Erhebung Gustav‘s Sp. in den preussischen Adelstand nicht die preussischen Farben Veranlassung gewesen, unter Abänderung der Farben und Form des älteren Doppelkreuzes, das obere Feld im Schilde schwarz und darauf ein weisses Kreuz zu setzen, sondern die geschichtliche Thatsache, dass in jenem Kreuzzuge die Engländer als Erkennungszeichen ein weisses Kreuz auf Brust und Mantel trugen, dagegen die Franzosen ein rothes und die Flandern ein grünes.

 Im Jahre 1873 ist einem Samuel Spalding in England ein Wappen anerkannt, gleich dem schwedischen, aber mit Hinzufügen von Disteln; (Disteln sind ein schottisches Merkzeichen), in den oberen freien Feldern und dem Wappenspruch: Hinc mihi Salus. Vielleicht gelingt es noch, die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den englischen Spalding‘s festzustellen. Was glücklicher Zufall vermag, zeigt folgende Sache: „Aus Güstrow erhielt Verfasser vor Jahren eine alte Truhe, geziert mit 2 Wappen, links das Spalding‘sche, rechts eins mit springendem rothen Hirsch auf goldenem Felde. Der Hirsch hat ein goldenes Halsband. Die Bedeutung dieses Wappens war Verfasser bis 1897 unbekannt, als ihm aus Hamburg*) verschiedene alte Familienpapiere zugingen, von denen eins folgende Mittheilung enthalt: Johann Heinrich Spalding war bekanntlich der älteste Sohn von Thomas Sp. Sein Vater übergab ihm seine Tuchhandlung und ward er darauf, 1725, mit Aabel Margarethe Jordt verheirathet, deren Vater zu Schlamersdorf im Holsteinischen Prediger gewesen und Sohn des Hofpredigers Peters in Copenhagen war, der, bei Gelegenheit seiner vom König angestellten Hofjagdt einen Hirsch, der ein goldenes Halsband trug, und dem man lange vergeblich nachgestellt hatte, ergriff. Der König hierüber erfreut legte ihm den Namen Jordt. (Hirsch) bei und ein Hirsch musste in das Wappen aufgenommen werden.“ So hat das Wappen seine Erklärung und Vorbesitzer und Alter des Koffers selbst stehen fest.

Baron von Ashintully 1615 John Spalding 1550 Mecklenburg seit 1700 Gustav von Spalding 1834


*) Anm.: Wilhelm und Minna. Kaemmerer stifteten ausser diesen Papieren auch des Hamburger Senator Spalding und Frau Oelbilder für des Verfassers Sammlung. Möge ihr Beispiel Nachahmung finden und so an und für sich werthlose, nur die Familiengeschichte aber interessante Dokumente ans Tageslicht kommen und erhalten bleiben.