Der Name Musyal taucht erstmals im Zusammenhang mit Anton Musyal 1797 in Breslau auf. Die Legende sagt, dass er hugenottischen also französischen Ursprungs ist. Alle uns bekannten in Deutschland lebenden Träger dieses Namens gehen auf dessen Sohn Franz Musyal zurück. Es finden sich noch die Schreibweisen Mussyal (in Amerika) und Musgal (Fehlschreibung).
Für eine Herkunft des Namens aus dem Französischen lassen sich derzeit keine direkten Hinweise finden. Wohl aber besteht die Möglichkeit, dass es einen Herleitung aus Musil ist. Dieser Name ist auch in den französischen Hugenottengebieten verbreitet.
Verbreitung
Verbreitet ist der Name Musyal nur in Deutschland und den USA, dies sind - nach unser Kentniss - fast ausschließlich Nachfahren von Franz Musyal. Mit 11 Nennungen im Deutschen Telefonbuch ist es ein sehr seltener Name, i.d.R. lassen sich Namen 400 bis 500 mal nachweisen. Unabhängig finden sich noch 2 einzelne Namensträger in Russland, zu denen wir derzeit noch keinen Kontakt aufgenommen haben und 2 Hinweise auf Musyal aus Galizien, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert sind.
Häufiger hingegen ist der Name Musial. Die Lautverschiebung von y nach i kommt oft bei polnischen Namen vor. Hier lassen sich zahlreiche Namensträger in Deutschland finden, vor allem in den Bergwerksregionen, in die im 19. Jahrhundert zahlreiche Landarbeiter aus den deutschen Ostgebieten und Polen migriert sind. Ähnlich ist es in Frankreich. Zwar leben laut GeneaMap die weltweit meisten Träger des Namens in Frankreich, aber ebenfalls nur in typischen polnischen Einwanderungsgebieten des Kohlebergbaus (Nord-Pas de Calais). Dafür finden sich kaum Träger des Namens in den typischen Hugenottengegenden, wie z.B. im Languedoc.
Darüberhinaus finden sich laut GeneaMap nur Träger des Namens Musyal / Musial und dessen Varianten nur bis zur 4. Generation in den Migrationsgebietn Frankreich, USA, Australien, Deutschland, was den Schluss zulässt, dass diese im 18. Jahrhundert aus Osteuropa eingewandert sind. Der Name Musial hingegen lässt sich über das 18 Jahrhunderts in der Tschechoslowakei und Polen nachweisen. Das älteste bekannte Vorkommen ist aus dem Jahre 1548 in Polen.
Herleitung
Musyal
Laut der Gesellschaft für Namenskunde e.V. ist Musyal "als historisch gefestigte Form zu Musial zu stellen. ... Das y ... ist dabei eine ältere polnische Schreibweise für das i."
Als weitere Möglichkeit könnte der Name Musyal "aber auch eine Ableitung zu polnisch muszka '(kleine) Fliege; Schlinge, Fliege; Schönheitspflästerchen' handeln, wobei ältere Schreibweisen jedoch eine Form mit polnisch sz aufweisen müssten, welches als sch wiedergegeben wird." Demzufolge müssten frühere Schreibenweisen Muszyal oder Muschyal nachzuweisen sein. Dies ist aber bisher nicht der Fall, sodass wir diese Variante verwerfen.
Eine direkte Ableitung von Musyal aus dem Französischen ist nicht bekannt; wohl aber ist eine Ableitung von Musil denkbar.
MusialDer Name Musial ist "auf das polnische Lexem musiec in der Bedeutung müssen zurückzuführen." Er "benannte somit den Vorfahren nach einer bestimmen Eigenschaft. z.B. dass er stets etwas erledigen ..., kaufen ..., machen musste".
Musil
Der Name Musil ist slavischen Ursprungs. Er ist stark in Tscheien und Polen verbreitet. Es abgeleitet von "er hat gemusst / geschuldet", eine wörtliche Übersetzung ins Deutsche ist schwierig.
Es sieht also so aus, als wenn Musil und Musial die gleichen Wurzeln haben.
Quellen
- Colette Llorca Mails vom 1.02.2007
- Gesellschaft für Namenskunde e.V., Schreiben vom 26.03.2004
- Geneanet Übersetzung Colette Llorca